Dein Körper als Schutzraum – nicht als Baustelle
Kennst du dieses Gefühl, kurz vor der Menstruation: schlapp, gereizt, anfällig für Infekte? Als würde dein Körper gleichzeitig gegen Hormone, Erschöpfung und die nächste Erkältung kämpfen? Du bist damit nicht allein – und es hat einen Namen: dein Immunsystem tanzt im Takt deines Zyklus.
Was wäre, wenn du genau in diesen sensiblen Phasen ein natürliches „Schutzschild“ für deinen Körper aktivieren könntest?
Hier kommt Lactoferrin ins Spiel – ein körpereigenes Multitalent mit entzündungshemmender, immunstärkender und hormonregulierender Wirkung. In diesem Artikel erfährst du, warum Lactoferrin besonders in der Zyklushälfte vor der Periode ein echter Gamechanger sein kann – und wie du Ernährung, Wissen und Körpergefühl nutzt, um deine Menstruationsgesundheit auf ein neues Level zu heben.
Was ist Lactoferrin überhaupt?
Lactoferrin ist ein multifunktionales Glykoprotein, das auf natürliche Weise in deinem Körper vorkommt – vor allem in:
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Muttermilch
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Speichel
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Tränenflüssigkeit
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Vaginalsekret
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Schleimhäuten
Sein Name kommt vom lateinischen lac (Milch) und ferrum (Eisen) – denn Lactoferrin bindet Eisen und entzieht es damit schädlichen Mikroorganismen. Gleichzeitig unterstützt es das Gleichgewicht der Darmflora, hemmt Entzündungen und stärkt das angeborene Immunsystem.
Wichtig zu wissen: Lactoferrin ist nicht nur ein „Nährstoff“, sondern ein aktives Immunprotein – dein biologisches Abwehrschild, das dein Körper selbst herstellt.
Die Rolle von Lactoferrin im Immunsystem
Lactoferrin ist ein Schlüsselprotein des angeborenen Immunsystems – also jenes Teils deines Abwehrsystems, das sofort auf Bedrohungen reagiert. Es wirkt auf mehreren Ebenen:
Antimikrobielle Wirkung
Lactoferrin kann das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen, indem es ihnen das für ihr Wachstum notwendige Eisen entzieht. (1)
Entzündungshemmende Wirkung
Studien zeigen, dass Lactoferrin entzündungsfördernde Zytokine reduziert – besonders relevant bei hormonellen Schwankungen im Zyklus. (2)
Regulation des Eisenstoffwechsels
Lactoferrin hilft, Eisen effizienter aufzunehmen und zu verwerten – ein großer Vorteil während der Menstruation, wenn Eisen durch Blutverlust verloren geht. (3)
Zyklus und Immunsystem – ein fein abgestimmtes Zusammenspiel
Dein Zyklus ist mehr als nur „Periode ja oder nein“. Jede Phase bringt hormonelle Veränderungen mit sich, die dein Immunsystem beeinflussen:
1. Follikelphase (nach der Menstruation bis zum Eisprung)
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Östrogen steigt
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Immunabwehr stark und aktiv
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Körper ist energiegeladen und belastbar
2. Ovulation (Eisprung)
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Höchststand von Östrogen
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Immunsystem leicht gehemmt (damit Spermien nicht als „Eindringlinge“ bekämpft werden)
3. Lutealphase (nach dem Eisprung bis zur Periode)
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Progesteron dominiert
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Immunsystem wird gedämpft
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Häufiger Infektanfälligkeit, PMS, Entzündungen, Stimmungstiefs
4. Menstruation
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Hormonabfall
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Schleimhaut wird abgestoßen
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Offene Wunde im Uterus = erhöhte Infektanfälligkeit
Fun Fact: Die Phase vor und während der Periode ist für viele Menschen immunologisch herausfordernd. Hier kann Lactoferrin gezielt unterstützen.
Lactoferrin & Zyklusgesundheit – aktuelle Erkenntnisse
Die Forschung entdeckt zunehmend den Einfluss von Lactoferrin auf gynäkologische Gesundheit. Hier einige spannende Ansätze:
Lactoferrin und Endometriose
Bei Patientinnen mit Endometriose wurde eine reduzierte Lactoferrin-Konzentration im Blut nachgewiesen – Supplementierung könnte die Entzündungsreaktionen modulieren. (4)
Lactoferrin und Eisenmangel während der Periode
Lactoferrin verbessert die Eisenaufnahme im Darm deutlich besser als klassisches Eisenpräparat – und ist besser verträglich (z. B. weniger Verstopfung). (5)
Ernährung als Schlüssel: So aktivierst du dein inneres Schutzschild
Du kannst dein Lactoferrin-Level auf natürliche Weise stärken – mit einer zyklusgerechten Ernährung:
Lebensmittel, die Lactoferrin enthalten:
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Kuhmilch (besonders Kolostrum)
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Fermentierte Milchprodukte (z. B. Joghurt, Kefir)
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Spezielle Lactoferrin-Supplemente (bioverfügbar)
Lebensmittel, die die Produktion unterstützen:
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Eisenreiche Pflanzen: Linsen, Hirse, Spinat
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Vitamin-C-haltige Lebensmittel zur besseren Aufnahme
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Präbiotika für eine gesunde Darmflora (z. B. Chicorée, Topinambur)
Wann ist eine Supplementierung mit Lactoferrin sinnvoll?
Mögliche Anzeichen für einen Bedarf:
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Häufige Infekte kurz vor der Periode
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PMS mit starker Erschöpfung und Schmerzen
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Diagnostizierter Eisenmangel
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Endometriose oder chronisch-entzündliche Erkrankungen
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Post-Pill-Zyklusregeneration
Studienlage:
Eine randomisierte klinische Studie zeigt, dass 100–200 mg Lactoferrin pro Tag die Eisenaufnahme verbessert, das Immunsystem stärkt und PMS-Symptome lindern kann –ohne typische Nebenwirkungen von Eisenpräparaten. (6)
Sprich mit einer gynäkologisch geschulten Fachperson, bevor du supplementierst – besonders bei chronischen Beschwerden.
Mit Wissen und Selbstfürsorge zum inneren Gleichgewicht
Dein Körper ist kein Mysterium, das du kontrollieren musst. Er ist ein intelligentes System, das dich schützt – wenn du seine Sprache verstehst. Lactoferrin ist eines dieser Tools: ein körpereigenes Schutzschild, das du gezielt nutzen kannst, um durch alle Zyklusphasen resilienter, stabiler und entspannter zu gehen.
Wenn du deinem Immunsystem einen echten Verbündeten schenken willst – vor allem in der hormonell fordernden Zeit vor der Periode – dann ist Lactoferrin eine wissenschaftlich fundierte, ganzheitliche Option.
Immunsystem stärken im Zyklus – 5 einfache Tipps
Zyklusorientiert essen
Mehr Eisen & Vitamin C vor der Periode, leicht verdauliche Mahlzeiten während der Menstruation.
Ausreichend schlafen
Besonders in der Lutealphase wichtig für Immunregeneration.
Lactoferrin nutzen
Natürliches Supplement zur Immunmodulation und besseren Eisenaufnahme.
Stress reduzieren
Yoga, Meditation oder Journaling helfen beim Cortisolabbau und fördern das hormonelle Gleichgewicht.
Immunkräuter einbauen
Knoblauch, Ingwer und Kurkuma unterstützen dein Immunsystem auf natürliche Weise.