Hitzewallungen gehören zu den unangenehmsten Begleiterscheinungen der Menopause. Jetzt haben Wissenschaftler:innen endlich die Ursache identifiziert, was den Weg für neue Behandlungsmethoden ebnen könnte – die ersten seit über 80 Jahren.
Die meisten Frauen in den Wechseljahren kennen Hitzewallungen nur zu gut – diese plötzlichen Hitzeanfälle, oft begleitet von Schwitzen, Herzrasen, Schwindel, Müdigkeit und Angst. Bis zu 80 Prozent der Frauen erleben diese Symptome, die durch schwankende und schließlich stark abfallende Östrogenspiegel ausgelöst werden.
Wie entstehen Hitzewallungen?
Forscher:innen standen lange vor einem Rätsel, warum Frauen während der Menopause plötzlich Hitzewallungen erfahren. Kürzlich identifizierten sie jedoch eine Gruppe von Neuronen im Hypothalamus des Gehirns, die diese Hitzewallungen auslösen. Diese Erkenntnis könnte neue Wege für gezielte Behandlungen eröffnen.
Neue Behandlungsmöglichkeiten
Ein Medikament, das die Wirkung dieser Neuronen blockiert, wird derzeit von der US-amerikanischen Food and Drug Administration geprüft. Wenn es zugelassen wird, könnte es bereits dieses Jahr als nicht-hormonelle Behandlungsoption verfügbar sein. Bisher bestand die Hauptbehandlung in einer hormonellen Therapie, die nicht für alle Frauen sicher ist.
Auswirkungen von Hitzewallungen
Hitzewallungen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben haben. Frauen mit mittelschweren bis schweren Hitzewallungen leiden im Durchschnitt vier Jahre lang, und ein Drittel der Betroffenen sogar ein Jahrzehnt. Besonders stark betroffen sind schwarze Frauen.
Auswirkungen auf das Berufsleben
Frauen in den Wechseljahren befinden sich oft in den besten Jahren ihrer Karriere, was Hitzewallungen zu einem beruflichen Problem macht. In einer britischen Umfrage gaben fast zwei Drittel der berufstätigen Frauen im Alter von 45 bis 55 Jahren an, dass die Symptome der Menopause ihre Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, und mehr als die Hälfte berichtete, dass sie die Geduld mit Kolleg:innen und Kund:innen verloren haben.
Zukünftige Perspektiven
Die Wissenschaft hat endlich das Rätsel der Hitzewallungen gelöst und damit den Weg für neue, effektivere Behandlungen geebnet. Die bisherigen Studienergebnisse sind vielversprechend und ausbaufähig und können ein bedeutender Schritt vorwärts in der Frauengesundheit sein.
Wir halten euch auf dem Laufenden, damit ihr die Fortschritte in der Forschung zur Menopause nicht zu verpasst.
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! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.
Quellen:
https://journals.lww.com/menopausejournal/Abstract/2014/09000/Risk_of_long_term_hot_flashes_after_natural.5.aspx
https://karger.com/nen/article/106/2/148/220333/Neurokinin-3-Receptor-Antagonism-Reveals-Roles-for
https://www.cipd.org/uk/about/press-releases/menopause-at-work/#gref
https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.120.017416?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori:rid:crossref.org&rfr_dat=cr_pub%20%200pubmed
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/%28SICI%291096-9861%2819970804%29384%3A3%3C429%3A%3AAID-CNE8%3E3.0.CO%3B2-5?sid=nlm%3Apubmed