Eine Frau hält Blumen in den Händen

Östrogenmangel vs. Östrogendominanz: Ursachen, Symptome und Behandlung

 

Östrogen ist eines der wichtigsten weiblichen Hormone und beeinflusst nahezu alle Aspekte des weiblichen Körpers – vom Menstruationszyklus über die Haut bis hin zur Stimmung. Doch was passiert, wenn der Körper zu viel oder zu wenig Östrogen produziert? In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen sowie die Symptome von Östrogenmangel und Östrogendominanz, und wie du deinen Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen kannst.

 


Was ist Östrogen und warum ist es so wichtig?

 

Östrogen ist ein weibliches Geschlechtshormon, das primär in den Eierstöcken produziert wird. Es steuert nicht nur den Menstruationszyklus, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei:

 

  • Knochen- und Herzgesundheit: Es schützt vor Knochenschwund (Osteoporose) und unterstützt einen gesunden Cholesterinspiegel.

 

  • Haut und Haare: Östrogen fördert strahlende Haut und kräftiges Haar.

 

  • Stimmung und Gehirn: Es wirkt auf die Neurotransmitter im Gehirn und beeinflusst somit die Stimmung, Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden.

 

Die Wirkung von Östrogen zeigt sich also in vielen Bereichen des Körpers und macht dieses Hormon unverzichtbar für die Gesundheit und Lebensqualität von Frauen. (1) (2) (3) (4

 


Östrogenspiegel in verschiedenen Lebensphasen

 

Der Östrogenspiegel verändert sich im Laufe des Lebens:

 

  • Pubertät: Der Östrogenspiegel steigt stark an, um die sexuelle Reifung und den Beginn des Menstruationszyklus einzuleiten.

 

  • Reproduktionsjahre: In dieser Phase bleibt der Hormonhaushalt relativ stabil, mit Schwankungen während des Menstruationszyklus.

 

  • Postpartale Phase: Nach der Geburt kann der niedrige Östrogenspiegel zu Stimmungsschwankungen und Müdigkeit führen.

 

  • Perimenopause und Menopause: Der Östrogenspiegel sinkt, was zu Hitzewallungen, Schlafproblemen und weiteren Symptomen führen kann. Ein niedriger Östrogenspiegel in der Menopause ist eine natürliche Veränderung, doch starke Beschwerden sollten nicht ignoriert werden.

 

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Wie beeinflusst unser moderner Lebensstil den Hormonhaushalt?

 

Stress, Schlafmangel und ungesunde Ernährung sind häufige Begleiter des modernen Lebens und wirken sich negativ auf den Hormonhaushalt aus. Chronischer Stress erhöht den Cortisolspiegel, was die Produktion von Östrogen und Gestagenen beeinträchtigen kann. Auch Umweltgifte und endokrine Disruptoren (wie Plastik und Pestizide) stören die natürliche Hormonbalance. (8) (9

 


Ursachen von Östrogenmangel und Östrogendominanz

 

Östrogenmangel:

 

  • Wechseljahre oder Perimenopause: Während der Perimenopause und in den Wechseljahren nimmt die Hormonproduktion der Eierstöcke ab, was zu einem niedrigen Östrogenspiegel führt und Symptome wie Hitzewallungen, Schlafprobleme und trockene Haut auslösen kann.

 

  • Dauerstress und ein hoher Cortisolspiegel: Chronischer Stress erhöht den Cortisolspiegel, was die Produktion von weiblichen Hormonen wie Östrogen und Gestagenen hemmt. Stresssymptome wie Schlafprobleme, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen verschärfen die hormonellen Ungleichgewichte oft zusätzlich.

 

  • Übermäßiger Gewichtsverlust oder Untergewicht: Zu wenig Körperfett kann die Hormonproduktion beeinträchtigen, da Fettzellen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Östrogen spielen. Dies kann insbesondere bei starkem Gewichtsverlust oder Essstörungen auftreten.

 

  • Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS): PCOS ist eine hormonelle Störung, bei der die Balance zwischen Östrogen, Gestagenen und anderen Hormonen gestört ist, was zu einem niedrigen oder unregelmäßigen Östrogenspiegel führen kann.

 

  • Postpartale Phase: Nach der Geburt sinken die Östrogenspiegel drastisch, was bei vielen Frauen zu Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und anderen Symptomen führen kann, die oft als „Baby Blues“ oder postpartale Depression beschrieben werden.

     

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    Östrogendominanz:

     

    • Überproduktion von Östrogen durch die Eierstöcke: Eine übermäßige Produktion von Östrogen, häufig durch hormonelle Störungen wie PCOS oder Endometriose, kann das natürliche Gleichgewicht zwischen Östrogen und Gestagenen stören und zu Symptomen wie PMS, Gewichtszunahme und Brustspannen führen.

     

    • Exposition gegenüber hormonähnlichen Chemikalien: Umweltgifte wie Pestizide oder Plastik enthalten oft sogenannte endokrine Disruptoren, die im Körper wie Östrogen wirken und zu einem Östrogenüberschuss führen können.

     

    • Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Gestagenen: Wenn nicht genügend Gestagene vorhanden sind, um die Wirkung von Östrogen auszugleichen, entsteht eine Östrogendominanz, die sich durch Symptome wie Wassereinlagerungen, Reizbarkeit und starke Menstruationsbeschwerden äußern kann.

     

    • Übergewicht: Fettzellen produzieren Östrogen, sodass ein höherer Körperfettanteil zu einem überschüssigen Östrogenspiegel führen kann, was das Risiko für hormonelle Beschwerden wie PMS oder Myome erhöht.

       

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      Symptome von Östrogenmangel und Östrogendominanz

       

      Östrogenmangel:

       

      • Hitzewallungen und Schlafstörungen

       

      • Libidoverlust

       

      • Stimmungsschwankungen und Brain Fog

       

      • Gelenkschmerzen und Haarausfall

       

      • Trockene Haut und vaginale Trockenheit

       

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      Östrogendominanz:

       

      • PMS-Symptome wie Brustspannen und Wassereinlagerungen

       

      • Müdigkeit und Konzentrationsprobleme

       

      • Hautprobleme wie Akne

       

      • Gewichtszunahme, vor allem im Bauchbereich

       

      • Erhöhtes Risiko für Myome oder Endometriose

       

      Es gibt auch subtile Anzeichen wie ein veränderter Cholesterinspiegel, die du nicht sofort mit Hormonen in Verbindung bringen würdest.

       

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      Behandlungsmöglichkeiten bei Östrogenmangel und Östrogendominanz

       

      Natürliche Ansätze:

       

      • Ernährung: Phytoöstrogene aus Lebensmitteln wie Leinsamen, Soja und Hülsenfrüchten können helfen, den Östrogenspiegel zu regulieren.  Eine gesunde Ernährung mit vielen Omega-3-Fettsäuren und wenig Zucker reduziert Entzündungen und unterstützt die Hormonbalance.

       

      • Schlaf: Gesunder Schlaf ist entscheidend für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt.

       

      • Stressbewältigung: Techniken wie Meditation, Atemübungen, Yoga und Bewegung senken den Cortisolspiegel und fördern die Hormonbalance.

       

      • Selbstfürsorge: Plane regelmäßige Auszeiten, um dein Nervensystem zu beruhigen.

       

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      Medizinische Behandlungen:

       

      • Hormontherapien, darunter bioidentische Hormone, können den Östrogenspiegel stabilisieren.

       

      • Die Behandlung einer Östrogendominanz erfolgt oft durch Gestagene oder Medikamente, die die Östrogenproduktion hemmen.

       

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      Vor- und Nachteile:


      Natürliche Methoden sind schonender, erfordern jedoch Geduld und Konsequenz. Medizinische Behandlungen wirken schneller, können aber Nebenwirkungen haben.

       


        Wann solltest du einen Arzt konsultieren?

         

        Konsultiere einen Arzt, wenn du Symptome wie starke Hitzewallungen, anhaltenden Haarausfall, unerklärliche Gewichtszunahme oder starke Stimmungsschwankungen bemerkst. Auch bei Verdacht auf PCOS, Endometriose oder anderen hormonellen Erkrankungen ist ärztlicher Rat essenziell.

         


        Prävention: So unterstützt du deinen Hormonhaushalt langfristig

         

        • Ernährungstipps: Eine ausgewogene Ernährung mit pflanzlichem Östrogen, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und viel Gemüse stabilisiert deinen Hormonhaushalt.

         

        • Stressmanagement: Vermeide Dauerstress durch gezielte Stressbewältigungstechniken.

         

        • Regelmäßige Bewegung: Sport reguliert den Cortisolspiegel und fördert die Hormongesundheit.

         

        • Umweltgifte meiden: Reduziere den Kontakt mit Plastik und Chemikalien, die hormonell wirksam sein können.

         

        Fazit: Gesunder Östrogenspiegel – Körper in Balance

         

        Ein ausgewogener Östrogenspiegel ist entscheidend für deine Gesundheit und Lebensqualität. Ob Östrogenmangel oder Östrogendominanz – indem du die Ursachen und Symptome verstehst, kannst du gezielt handeln. Mit einer gesunden Ernährung, effektiver Stressbewältigung und gegebenenfalls medizinischer Unterstützung kannst du deinen Hormonhaushalt in Balance bringen und dich in jeder Lebensphase wohlfühlen.

         

         

         

        Bleib informiert und achte auf Deine Gesundheit! Wenn du Fragen zu dem Thema hast, freuen wir uns auf deine Kommentare und E-Mails an hello@fembites.com.

         

        ! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.

         

         

        Quellen: 

         

        (1) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5688223/

        (2) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3972065/

        (3) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11705091/

        (4) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12700177/

        (5) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9781566/

        (6) https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0033318298713556

        (7) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9796905/

        (8) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15288182/

        (9) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5479690/

        (10) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39081162/

        (11) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2889220/

        (12) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7924872/

        (13) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11907947/

        (14) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37625086/

        (15) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3349920/

        (16) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7075107/

        (17) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1598063/

        (18) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16210369/

        (19) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27479626/

        (20) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35659080/

        (21) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31581598/

        (22) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0009912011013932

        (23) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3446339/

        (24) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31387263/

        (25) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9864699/

        (26) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3736837/

        (27) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29700350/

        (28) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35357369/

        (29) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4695458/

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        Dieser Blogpost dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die medizinische Beratung. Konsultiere immer eine Ärztin, wenn du gesundheitliche Bedenken hast.

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