Vulvodynie - Chronische Schmerzen im Genitalbereich

Vulvodynie - Chronische Schmerzen im Genitalbereich

Die Vulvodynie ist ein chronisches, meist schmerzhaftes Missempfinden über mehr als drei Monate im Bereich der gesamten Vulva oder Vaginalbereich. Die Schmerzstärke und die Frequenz des Auftretens der Schmerzen variieren stark und sind von Frau zu Frau unterschiedlich. 

Es gibt keine exakten Daten zur Häufigkeit des Auftretens einer Vulvodynie, aber internationale Studien gehen davon aus, dass zwischen 10% und 28% Frauen darunter leiden (1).

Die Behandlung der Vulvodynie konzentriert sich im Moment darauf, die Symptome zu lindern, und kann eine Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie und alternativen Therapien umfassen. 

 

Was wirst du in diesem Blogbeitrag erfahren?

1. Was ist Vulvodynie?

2. Was ist die Ursache von Vulvodynie?

3. Was sind die neuesten Erkenntnisse zu Vulvodynie?

4. Welche Behandlungsmöglichkeiten werden bei Vulvodynie aktuell eingesetzt?

 

 

    Was ist Vulvodynie?

    Vulvodynie ist ein chronisches Schmerzsyndrom, das die Vulva betrifft und ohne erkennbare Ursache auftritt. Die Symptome umfassen in der Regel ein brennendes, stechendes oder schmerzendes Gefühl in der Vulva und am Eingang zur Vagina (1).

    Die häufigsten Symptome sind:

    • Brennen, das sich auf die Klitoris und den After erstrecken kann
    • Stechen, wie mit feinen Nadeln oder einem Messer
    • Juckreiz
    • Trockenheit
    • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
    • Schmerzen beim Wasserlassen
    • Erschwertes Urinieren oder Verstopfung
    • Spannungsgefühle

    Die Symptome können konstant oder nur bei Berührung der Vulva auftreten. Andere Symptome können sein:

    • Irritation
    • Juckreiz
    • Trockenheit
    • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
    • Schmerzen beim Wasserlassen

    Es gibt zwei Arten von Vulvodynie

    1. Die lokalisierte Vulvodynie
    Bei der lokalisierten Vulvodynie verspüren die meisten Frauen nur an einer Stelle der Vulva Schmerzen,

    2. Die generalisierten Vulvodynie
    Bei der generalisierten Vulvodynie betrifft der Schmerz den gesamten Bereich der Vulva. 

     

    Was ist die Ursache von Vulvodynie?

    Die Ursache der Vulvodynie ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass sie mit einer Vielzahl von Faktoren zusammenhängen kann, einschließlich Nervenschäden, Entzündungen, hormonellen Veränderungen und Muskelverspannungen.

    Hier sind einige mögliche Auslöser:

    • Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Viren
    • Hauterkrankungen wie Lichen sclerosus oder Lichen planus
    • Nervenerkrankungen oder Nervenschäden
    • Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten können
    • Muskelverspannungen im Beckenbereich
    • Verletzungen oder Operationen im Bereich der Vulva
    • Allergische Reaktionen auf bestimmte Substanzen, wie z.B. Latex oder bestimmte Waschmittel
    • Psychologische Faktoren wie Stress, Angstzustände oder Depressionen

     

    Was sind die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Vulvodynie?

    Die aktuellen Erkenntnisse zur Vulvodynie sind noch begrenzt, und es gibt keine exakten Daten zur Häufigkeit des Auftretens der Erkrankung aber es gibt zunehmend Hinweise zur Ursache und einer möglichen Behandlung. Hier ein Einblick:

    • Es gibt zunehmend die Idee von einer inflammatorischen Ursache der Vulvodynie (2). 
    • Eine Studie hat gezeigt, dass osteopathische Behandlungen die Schmerzen und die subjektive Lebensqualität von Frauen mit Vulvodynie verbessern können (3).
    • Eine weitere Studie hat gezeigt, dass Gabapentin, Pregabalin und Topiramat bei generalisierter Vulvodynie wirksam sein können (4).
    • Die Vulvodynie tritt häufig in Verbindung mit anderen funktionellen Erkrankungen wie etwa einer Fibromyalgie oder einer interstitiellen Zystitis auf (5).
    • Eine andere Studie hat gezeigt, dass osteopathische Behandlungen die Schmerzen und die subjektive Lebensqualität von Frauen mit Vulvodynie verbessern können (6).

     

    Welche Behandlungsmöglichkeiten werden bei Vulvodynie aktuell eingesetzt?

    Aktuell gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Vulvodynie, die individuell auf die Symptome und Ursachen der Erkrankung abgestimmt werden sollten. Hier sind einige der gängigen Behandlungsmöglichkeiten:

    • Medikamente: Lokal wirkende Arzneimittel wie Cremes, Gele oder Salben können Schmerzen lindern, betäuben oder die Muskulatur entspannen. Auch Medikamente, die bei neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden, wie Gabapentin und Carbamazepin, können helfen (7).
    • Physiotherapie: Das Beckenbodentraining gilt als besonders wirksam bei Vulvodynie. Auch andere physiotherapeutische Maßnahmen wie Bewegung, Massage, Ultraschall und Elektrostimulation können helfen (5).
    • Entspannungstechniken: Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Muskelverspannungen im Beckenbereich zu lösen und Schmerzen zu lindern (8).
    • Psychotherapie: Eine begleitende Psychotherapie kann helfen, mit den emotionalen Auswirkungen der Vulvodynie umzugehen und Stress und Angstzustände zu reduzieren (8)
    • Alternative Therapien: Es gibt verschiedene alternative Therapien, die bei Vulvodynie helfen können, wie Akupunktur, Homöopathie oder Aromatherapie. Es ist jedoch wichtig, diese Therapien mit einem Arzt abzusprechen (8).
    • Ernährungsumstellungen: Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern, was bei einigen Frauen mit Vulvodynie zu einer Linderung der Symptome führen kann (8).

     

    Fazit

    Wir halten euch auf dem Laufenden, damit ihr die Fortschritte in der Forschung zur Vulvodynie nicht zu verpasst.

     

    Wenn du Fragen zu dem Thema hast, freuen wir uns auf deine Kommentare und E-Mails an hello@fembites.com.

     

    ! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.

     

    Quellen: 

    (1) https://dgpfg.de/blog/vulvodynie/

    (2) https://www.gyn-depesche.de/nachrichten/vulvodynie-ein-aktueller-ueberblick/

    (3) https://www.vulvodynie-deutschland.de/custom/data/ckeditorfiles/Fachliteratur/DOTheseMorgentauReinartzVulvodynie2018002.pdf

    (4) https://frauenheilkunde-aktuell.ch/de/fachmagazin/ausgaben/2012-01/frauenheilkunde-aktuell-2012-01.pdf

    (5) https://www.ukbonn.de/site/assets/files/15380/gyne-vulvodynie.pdf

    (6) https://www.vulvodynie-deutschland.de/custom/data/ckeditorfiles/Fachliteratur/DOTheseMorgentauReinartzVulvodynie2018002.pdf

    (7) https://www.apotheken.de/krankheiten/4777-vulvodynie

    (8) https://www.usz.ch/fachbereich/gynaekologie/angebot/vulvodynie/

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    Haftungsausschluss

    Dieser Blogpost dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die medizinische Beratung. Konsultiere immer eine Ärztin, wenn du gesundheitliche Bedenken hast.

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