Endlich: Wissenschaftler:innen erforschen den weiblichen Körper – Das sind die neuesten Erkenntnisse

Endlich: Wissenschaftler:innen erforschen den weiblichen Körper – Das sind die neuesten Erkenntnisse

Frauen haben lange mit unzureichender medizinischer Forschung und oft abgewiesenen Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Doch nun starten Forscher:innen damit diese Lücken zu schließen und liefern wertvolle Einblicke in die weibliche Gesundheit – von der Menstruation bis zur Menopause.

 

Wie ihr es von uns gewohnt seid, haben wir uns wie immer für euch nach den aktuellsten Studien auf den Weg gemacht, um euch kurz und knackig die neuesten Erkenntnisse aufzuzeigen.

 

 

ADHS bei Frauen und Mädchen: Eine andere Perspektive

Lange galt ADHS als eine Störung, die fast ausschließlich Jungen betrifft. Doch aktuelle Studien zeigen einen drastischen Anstieg der ADHS-Diagnosen bei Frauen, die sich von 2020 bis 2022 fast verdoppelt haben.

 

Was ist die Ursache für diesen drastischen Anstieg? Expert:innen erklären, dass dies teilweise auf die unterschiedliche Ausprägung von ADHS bei Frauen und Mädchen zurückzuführen ist. 

 

ADHS äußert sich bei Frauen oft anders als bei Männern. Anstatt durch Hyperaktivität fällt es bei Frauen eher durch Unorganisiertheit und Vergesslichkeit auf. Diese Symptome wurden bislang häufig als emotionale oder Lernprobleme missverstanden, was dazu führt, dass viele Frauen und Mädchen nicht die notwendige Hilfe erhalten.

 

 

Menstruationszyklus und Gehirn: Eine verblüffende Verbindung

Nur ein kleiner Bruchteil der Gehirn-Bildgebungsforschung wird an Frauen durchgeführt, was ein großes Problem darstellt. Neue Studien zeigen, dass der Menstruationszyklus das Gehirn erheblich umgestaltet und die Bereiche beeinflusst, die für Emotionen, Gedächtnis und Verhalten zuständig sind. Diese Erkenntnisse betonen die Notwendigkeit weiterer neurologischer Forschung, insbesondere weil Frauen häufiger an Alzheimer und Depressionen erkranken.

 

 

Hyperemesis gravidarum: Mehr als nur Morgenübelkeit

Schwere und anhaltende Übelkeit während der Schwangerschaft, bekannt als Hyperemesis gravidarum (HG), betrifft etwa 2 Prozent der Schwangeren. Trotz der schweren Symptome wird HG oft als „Hysterie“ abgetan und bleibt unterfinanziert. Neue Forschung hat jedoch ein spezifisches Hormon identifiziert, das HG verursacht, und eröffnet so Wege für wirksame Behandlungen – wenn Ärzt:innen wissen, dass sie sie verschreiben können.

 

 

Frozen Shoulder Syndrom: Eine oft übersehene Erkrankung

Das Frozen Shoulder Syndrom führt zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen in den Schultern und betrifft überwiegend Frauen. Die Menopause spielt dabei eine Rolle, da der Rückgang des Östrogens Gelenkschmerzen verursachen kann. Erste Studien zeigen, dass eine Hormontherapie das Risiko verringern könnte, doch weitere Forschung ist nötig.

 

 

Hitzewallungen: Ein Durchbruch in Sicht

Hitzewallungen, die bei bis zu 80 Prozent der Frauen während der Menopause auftreten, sind oft begleitet von Schwitzen, Herzklopfen und Angst. Neue Forschung hat herausgefunden, dass der Rückgang des Östrogens eine Gruppe von Neuronen im Gehirn beeinflusst, die die Körpertemperatur regulieren. Medikamente, die diese Neuronen blockieren, könnten Hitzewallungen endlich effektiv behandeln.

 

 

 

Fortschritte in der Geburtshilfe: Leben retten

Täglich sterben weltweit fast 800 Menschen an Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen. Doch es gibt Hoffnung: Innovative Forschungen haben zu neuen Werkzeugen geführt, um Hauptursachen der Müttersterblichkeit wie Präeklampsie, Anämie und Sepsis zu verhindern. Ein neu zugelassener Bluttest kann das Risiko für Präeklampsie vorhersagen, während eine einfache Eiseninfusion Anämie effektiv behandelt und eine Einzeldosis Azithromycin während der vaginalen Geburt das Sepsisrisiko erheblich senkt.

 

 

Fazit

Die Wissenschaft beginnt endlich, den weiblichen Körper gründlicher zu erforschen und diese neuen Erkenntnisse versprechen bessere Gesundheitsversorgung und Lebensqualität für Frauen weltweit. 

 

Wir halten euch auf dem Laufenden, damit ihr die Fortschritte in der Forschung des weiblichen Körpers nicht zu verpasst.

 

 

Wenn du Fragen zu dem Thema hast, freuen wir uns auf deine Kommentare und E-Mails an hello@fembites.com.

 

! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.

 

 

Quellen: 

https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/07067437221082854

https://www.nature.com/articles/s44220-023-00125-w

https://data.unicef.org/topic/maternal-health/maternal-mortality/#:~:text=Levels%20of%20maternal%20mortality&text=Still%2C%20almost%20800%20women%20are,to%20one%20every%20two%20minutes.&text=There%20are%20large%20inequalities%20in,and%20countries%20within%20those%20regions.

https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/2325967123S00174

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/%28SICI%291096-9861%2819970804%29384%3A3%3C429%3A%3AAID-CNE8%3E3.0.CO%3B2-5?sid=nlm%3Apubmed

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Haftungsausschluss

Dieser Blogpost dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die medizinische Beratung. Konsultiere immer eine Ärztin, wenn du gesundheitliche Bedenken hast.

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