Endometriose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, von der weltweit Millionen Frauen betroffen sind. Leider ist die Erkrankung bis heute untererforscht und wird oft erst Jahre nach dem Auftreten der ersten Symptome diagnostiziert. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Symptome auftreten können, welche Behandlungsmöglichkeiten es aktuell gibt, warum die Ernährung bei Endometriose so wichtig ist und wie du deinen Körper ganzheitlich unterstützen kannst.
Was ist Endometriose und warum ist sie noch so unerforscht?
Endometriose entsteht, wenn Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter im Körper wächst. Dieses sogenannte "Endometriosegewebe" kann sich an den Eierstöcken, dem Darm, der Blase oder dem Bauchfell ansiedeln und dort Entzündungen und Vernarbungen verursachen. Das Besondere daran: Dieses Gewebe reagiert ähnlich wie die Gebärmutterschleimhaut auf den hormonellen Zyklus – es baut sich auf, blutet aber nicht wie bei der Menstruation ab. Dadurch entstehen chronische Entzündungen, Zysten, Verklebungen und teils starke Schmerzen.
Die genauen Ursachen für Endometriose sind bisher nicht abschließend geklärt. Vermutet werden eine Vielzahl möglicher Faktoren:
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Hormonelle Einflüsse: Ein Übermaß an Östrogen wird mit dem Wachstum von Endometrioseherden in Verbindung gebracht.
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Genetische Veranlagung: Wenn nahe Verwandte betroffen sind, ist das eigene Risiko erhöht.
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Rückflussmenstruation (retrograde Menstruation): Menstruationsblut fließt über die Eileiter in den Bauchraum und könnte dort Zellen ansiedeln.
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Immunsystem: Ein gestörtes Immunsystem erkennt das versprengte Gewebe möglicherweise nicht als fremd und bekämpft es daher nicht.
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Umweltfaktoren: Belastungen durch Umweltgifte, Ernährung oder Stress könnten eine Rolle spielen.
Trotz der hohen Betroffenenzahl gilt die Krankheit noch immer als "unsichtbar". Die medizinische Forschung hat sich jahrzehntelang kaum mit weiblicher Gesundheit beschäftigt. Diese Gender Data Gap zeigt sich auch in der langen Zeit bis zur Diagnose von Endometriose, die durchschnittlich sieben bis zehn Jahre dauert.
Symptome bei Endometriose
Die Symptome bei Endometriose sind vielseitig und oft unspezifisch. Das erschwert die Diagnose. Häufige Beschwerden sind:
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Starke Menstruationsschmerzen und Periodenschmerzen
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Unterleibsschmerzen auch außerhalb der Periode
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Chronische Rückenschmerzen
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Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
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Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang
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Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung
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Unregelmäßiger Zyklus
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Müdigkeit und Erschöpfung
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Gewichtszunahme durch Entzündungen oder hormonelle Dysbalancen
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Unerfüllter Kinderwunsch, Unfruchtbarkeit
Nicht jede Frau mit Endometriose hat alle Symptome. Einige Betroffene haben kaum Beschwerden, bei anderen beeinträchtigt die Krankheit den Alltag massiv. (1) (2)
Endometriose diagnostizieren
Ein standardisierter Endometriose-Test existiert bisher nicht. Der Weg zur Diagnose beginnt meist mit einer gynäkologischen Untersuchung und einem ausführlichen Gespräch. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT können Hinweise geben, liefern jedoch keine sichere Diagnose. Die einzige eindeutige Methode ist die Bauchspiegelung (Laparoskopie), bei der das Gewebe direkt betrachtet und oft auch entfernt werden kann. (4) (5) (6) Eine der vielversprechendsten Entwicklungen in der Forschung zur Diagnose von Endometriose ist der PromarkerEndo Bluttest, der von einem Forschungsteam der australischen Firma Proteomics International Laboratories Ltd entwickelt wurde. Der PromarkerEndo Test basiert auf der Analyse bestimmter Biomarker im Blut, die mit Endometriose in Verbindung stehen und könnte die Diagnose von Endometriose erheblich vereinfachen und beschleunigen. (7) (8) (9)
Endometriose behandeln: Welche Therapien gibt es?
Ist Endometriose heilbar? Leider nein. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung. Die Behandlungsmöglichkeiten von Endometriose sind sehr beschränkt und zielen bisher darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Mögliche Therapieansätze sind:
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Schmerzmittel
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Hormonelle Therapien zur Hemmung des Zyklus
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Operative Entfernung der Herde (meist im Rahmen einer Bauchspiegelung)
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Ergänzend: Ernährung, Sport, Yoga, Meditation, psychologische Begleitung, Nahrungsergänzungsmittel
Viele Betroffene setzen auf eine Kombination aus schulmedizinischer und ganzheitlicher Therapie. (10) (11) (12)
Warum ist gesunde Ernährung bei Endometriose so wichtig?
Die Ernährung kann entscheidend dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, hormonelle Balance zu fördern und den Darm zu entlasten. Das Immunsystem spielt bei Endo eine zentrale Rolle – und unser Immunsystem sitzt zu großen Teilen im Darm. Eine gesunde Ernährung kann deshalb helfen, Beschwerden zu lindern.
Diese Nährstoffe & Lebensmittel unterstützen deinen Körper bei Endometriose
Omega-3-Fettsäuren
Sie wirken entzündungshemmend und sind z.B. in Leinöl, Chiasamen, Walnüssen und fettem Fisch enthalten.
Antioxidantien
Beeren, grünes Blattgemüse, Kurkuma und grüner Tee können oxidativen Stress reduzieren und Zellen schützen.
Ballaststoffe
Sie fördern eine gesunde Verdauung und helfen bei der Östrogenausscheidung. Enthalten z.B. in Haferflocken, Vollkorn, Gemüse und Hülsenfrüchten.
Magnesium
Lindert Muskelkrämpfe und Periodenschmerzen. Gute Quellen: Bananen, Kürbiskerne, grünes Gemüse.
Eisen
Wichtig bei starker Periode. Steckt z.B. in Hirse, Linsen, Spinat und Trockenfrüchten.
Vitamin D & B-Vitamine
Unterstützen das Immunsystem, Energielevel und die hormonelle Balance.
Nahrungsergänzung
Bei Bedarf können Nahrungsergänzungsmittel gezielt eingesetzt werden. Unsere CLEANSE Produkte helfen deinen Körper und insbesondere deinen Hormonhaushalt in Balance zu halten. <3
Diese Lebensmittel solltest du bei Endometriose eher meiden
Nicht alle Lebensmittel tun deinem Körper mit Endo gut. Besonders diese solltest du kritisch betrachten:
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Zucker: Wirkt entzündungsfördernd und beeinflusst den Blutzuckerspiegel.
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Stark verarbeitete Lebensmittel: Enthalten oft schädliche Zusatzstoffe.
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Transfette: In Fast Food & frittierten Speisen – ebenfalls entzündungsfördernd.
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Milchprodukte: Können bei sensiblen Frauen Entzündungen triggern.
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Gluten: Bei manchen Frauen verstärkt es Endometriose-Schmerzen und fördert einen Blähbauch.
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Koffein & Alkohol: Belasten Leber & Hormonhaushalt.
Hier gilt: Jede Frau ist besonders. Höre auf deinen Körper und teste aus, was dir guttut. (19)
So integrierst du eine endometriosefreundliche Ernährung in deinen Alltag
1. Meal Prep & Planung
Bereite einfache Gerichte vor, die dir guttun. Smoothies, Bowls und Suppen lassen sich gut vorbereiten.
2. Achtsames Essen
Vermeide Stress beim Essen. Genieße bewusst und in Ruhe.
3. Zyklusorientierte Ernährung
Passe deine Nahrung an die Zyklusphasen an. Mehr Eisen während der Menstruation, mehr Energie in der Follikelphase.
4. Supplements gezielt einsetzen
Unterstütze deinen Körper mit natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln für mehr Balance und Energie.
Ganzheitliche Unterstützung bei Endometriose
Neben einer ausgewogenen Ernährung gibt es weitere Wege, dich sanft zu unterstützen:
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Selfcare: Nimm dir Pausen, sei liebevoll zu dir.
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Bewegung & Sport: Moderate Bewegung lindert Schmerzen und hebt die Stimmung.
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Meditation & Entspannungstechniken: Helfen, Stress zu reduzieren und besser mit Schmerzen umzugehen.
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Gesunder Lebensstil: Ausreichend Schlaf, frische Luft, soziale Kontakte.
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Austausch & Aufklärung: Sprich mit anderen Betroffenen, hol dir Wissen und Unterstützung.
Fazit: Mit Ernährung, Wissen & Selfcare zu mehr Lebensqualität
Endometriose ist komplex, schmerzhaft und oft unverstanden. Doch Wissen, bewusste Ernährung und sanfte Unterstützung können einen großen Unterschied machen. Du bist nicht allein – und du hast viele Möglichkeiten, deinen Körper liebevoll zu begleiten. Bleib neugierig, achtsam und sanft mit dir. Dein Körper ist kein Rätsel, sondern ein wertvoller Verbündeter auf deinem Weg zu mehr Wohlbefinden.
Bleib informiert und achte auf Deine Gesundheit! Wenn du Fragen zu dem Thema hast, freuen wir uns auf deine Kommentare und E-Mails an hello@fembites.com.
! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.
Quellen:
(1) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36375827/
(2) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31069056/
(3) https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/frau/gender-data-gap-frauen-daten
(4) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34899597/
(5) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32192323/
(6) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15800838/
(7) https://www.proteomics.com.au/wp-content/uploads/ASX-PIQ-Breakthrough-results-for-endometriosis-diagnostic-blood-test-241230.pdf
(8) https://www.proteomics.com.au/wp-content/uploads/240201-ASX-PIQ-Study-validates-biomarkers-for-endometriosis-blood-test.pdf
(9) https://www.sciencealert.com/worlds-first-blood-test-for-endometriosis-step-closer-following-trial-success
(10) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36716811/
(11) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27869485/
(12) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36571475/
(13) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34122682/
(14) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19476631/
(15) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17434511/
(16) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32453393/
(17) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31951599/
(18) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33508990/