Der Beckenboden – oft unterschätzt, aber besonders für uns Frauen ein echter Gamechanger! Egal ob du deine Haltung verbessern, deine sexuelle Lust steigern oder Beschwerden wie Inkontinenz vorbeugen willst: Ein starker Beckenboden ist ein wichtiger Schlüssel zu einem gesunden, erfüllten Leben. In diesem Artikel erfährst du, warum Beckenbodentraining so wichtig ist, wie es deine Libido positiv beeinflusst und wie du es ganz easy in deinen Alltag integrieren kannst.
Welche Rolle spielt der Beckenboden für die weibliche Gesundheit?
Der Beckenboden ist eine der wichtigsten Muskelgruppen in deinem Körper – auch wenn er oft unbeachtet bleibt. Diese Muskeln unterstützen die inneren Organe, wie Blase, Gebärmutter und Darm, und sorgen dafür, dass diese an ihrem Platz bleiben. Außerdem steuert der Beckenboden Funktionen wie Wasserlassen und Stuhlgang und spielt eine zentrale Rolle im Sexualleben.
Ein gesunder, starker Beckenboden sorgt nicht nur für eine stabile Körpermitte, sondern auch für ein besseres Körpergefühl und Wohlbefinden. Er unterstützt die Haltung, fördert die Durchblutung im Intimbereich und kann sogar deine sexuelle Lust steigern.
Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass der Beckenboden geschwächt ist?
Ein geschwächter Beckenboden zeigt sich auf verschiedene Weise. Einige typische Anzeichen sind:
- Inkontinenz: Häufiges Wasserlassen oder das Gefühl, die Blase nicht vollständig kontrollieren zu können.
- Rückenschmerzen: Da der Beckenboden eine stützende Funktion für die Wirbelsäule hat, können Rückenschmerzen ein Indikator sein.
- Senkungsgefühle: Manche Frauen spüren ein Druckgefühl nach unten, als ob sich die inneren Organe absenken würden.
- Schwierigkeiten beim Sex: Ein schwacher Beckenboden kann zu weniger Empfindungen und Schwierigkeiten beim Orgasmus führen, was sich auf dein Sexualleben und deine sexuelle Lust auswirken kann.
Solltest du eines dieser Anzeichen bei dir bemerken, kann gezieltes Beckenbodentraining helfen, deine Muskulatur zu stärken und Beschwerden zu lindern.
Was sind die häufigsten Mythen über Beckenbodentraining, und was stimmt wirklich?
Es gibt viele Missverständnisse und Mythen rund um das Thema Beckenbodentraining. Hier sind einige der häufigsten und was wirklich dahintersteckt:
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Mythos 1: Beckenbodentraining ist nur für ältere Frauen oder Schwangere
Falsch! Jede Frau sollte ihren Beckenboden trainieren – egal, ob du 20 oder 60 bist, ob du schon Kinder hast oder nicht. Der Beckenboden unterstützt deine körperliche Gesundheit in jeder Lebensphase. (6)
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Mythos 2: Beckenbodentraining macht keinen Unterschied für das Sexualleben
Ganz im Gegenteil! Ein gut trainierter Beckenboden kann deine Libido steigern und dein sexuelles Lustempfinden intensivieren. Stärkere Muskeln bedeuten mehr Kontrolle und Sensibilität im Intimbereich.
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Mythos 3: Nur spezielle Geräte wie Beckenbodentrainer helfen
Zwar können bestimmte Hilfsmittel wie Kegelbälle oder elektronische Beckenbodentrainer hilfreich sein, aber klassische Übungen reichen oft schon aus, um spürbare Erfolge zu erzielen.
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Mythos 4: Beckenbodentraining dauert ewig, um Wirkung zu zeigen
Das ist nicht wahr. Schon 5-10 Minuten tägliches Training können innerhalb weniger Wochen zu ersten Ergebnissen führen.
Wie kann Beckenbodentraining das Sexualleben verbessern?
Ein gut trainierter Beckenboden kann dein Sexualleben auf ganz natürliche Weise verbessern. Indem du die Muskulatur im Intimbereich stärkst, erhöhst du die Sensibilität und Durchblutung in der Region. Das führt oft zu einem intensiveren Empfinden und mehr Kontrolle, was sowohl dir als auch deinem Partner zugutekommt.
Viele Frauen berichten, dass sie nach regelmäßigem Beckenbodentraining intensivere Orgasmen und eine gesteigerte Libido erleben. Auch bei Beschwerden wie Schmerzen beim Sex kann das Training oft eine Linderung bringen, da es hilft, Spannungen zu lösen und die Muskulatur flexibler zu machen.
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Wie unterscheidet sich Beckenbodentraining vor und nach der Schwangerschaft?
Während der Schwangerschaft wird der Beckenboden stark beansprucht, da er das zusätzliche Gewicht der Gebärmutter tragen muss. Vor der Geburt hilft Beckenbodentraining, die Muskulatur elastisch zu halten, was die Geburt erleichtern kann. Nach der Geburt ist es besonders wichtig, den Beckenboden wieder zu stärken, um Inkontinenz oder Senkungen der inneren Organe vorzubeugen.
Frauen, die vor der Schwangerschaft regelmäßig ihren Beckenboden trainiert haben, profitieren häufig von einer schnelleren Erholung nach der Geburt. Das Training nach der Schwangerschaft sollte jedoch sanft und behutsam angegangen werden, um den bereits belasteten Körper nicht zu überfordern.
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Können bestimmte Sportarten den Beckenboden schwächen oder stärken?
Ja, das können sie! Manche Sportarten belasten den Beckenboden stärker als andere, was langfristig zu einer Schwächung führen kann. Sportarten wie Joggen, Gewichtheben oder Trampolinspringen erzeugen einen hohen Druck auf die Beckenbodenmuskulatur und können diese schwächen, wenn sie nicht richtig ausgeführt werden.
Auf der anderen Seite gibt es Sportarten, die den Beckenboden gezielt stärken, wie Yoga, Pilates oder sanftes Krafttraining. Diese Übungen betonen die Körpermitte und helfen dir, eine starke und stabile Basis zu entwickeln.
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Gibt es typische Fehler beim Beckenbodentraining und wie kann man sie vermeiden?
Einige Fehler kommen häufig vor und sollten vermieden werden, um den größtmöglichen Nutzen aus dem Training zu ziehen:
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Zu starkes Anspannen: Wenn du beim Beckenbodentraining ständig zu stark anspannst, kann das kontraproduktiv sein. Achte darauf, die Muskulatur auch wieder zu entspannen.
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Falsche Atmung: Viele Frauen halten beim Training unbewusst die Luft an. Atme während der Übungen ruhig und gleichmäßig, das fördert die Entspannung und hilft dir, die Übungen korrekt auszuführen.
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Unregelmäßiges Training: Um echte Ergebnisse zu sehen, ist es wichtig, regelmäßig zu trainieren – am besten mehrmals pro Woche, wenn nicht sogar täglich.
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In welchem Alter sollte man mit Beckenbodentraining beginnen?
Es gibt kein „richtiges“ Alter, um mit dem Training zu beginnen. Egal ob du jung oder älter bist, dein Beckenboden profitiert immer von gezielten Übungen. Viele Frauen beginnen erst nach der Geburt oder im Alter mit Beckenbodentraining, aber es kann nie schaden, frühzeitig damit zu starten.
Besonders während hormoneller Veränderungen, wie der Menstruation oder der Menopause, kann das Training helfen, Beschwerden zu lindern und das allgemeine Körpergefühl zu verbessern.
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Wie oft und wie lange sollte man Beckenbodenübungen durchführen, um Ergebnisse zu sehen?
Regelmäßigkeit ist der Schlüssel! Schon 5-10 Minuten tägliches Training können nach einigen Wochen spürbare Ergebnisse zeigen. Idealerweise solltest du die Übungen mindestens dreimal pro Woche durchführen, um den Beckenboden dauerhaft zu stärken.
Einfache Übungen, um Deinen Beckenboden zu stärken
Beckenbodentraining muss weder kompliziert noch zeitaufwändig sein. Hier sind drei einfache Übungen, die du jederzeit und überall in deinen Alltag integrieren kannst:
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Kegel-Übungen: Die wohl bekannteste Übung. Spanne deinen Beckenboden an, als würdest du den Urinstrahl unterbrechen. Halte die Spannung für 3-5 Sekunden, dann langsam loslassen. Wiederhole das 10-15 Mal. Du kannst das beim Sitzen, Stehen oder sogar im Bett machen!
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Brücke: Lege dich auf den Rücken, die Knie sind angewinkelt, die Füße stehen hüftbreit auf dem Boden. Hebe das Becken langsam nach oben, während du deinen Beckenboden anspannst. Halte diese Position für ein paar Sekunden und senke das Becken wieder ab. Wiederhole 10 Mal.
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Fersenlift im Stehen: Stelle Dich aufrecht hin, die Füße sind hüftbreit auseinander. Hebe deine Fersen leicht vom Boden und spanne dabei deinen Beckenboden an. Halte die Spannung, während du die Fersen wieder absenkst. Diese Übung trainiert nicht nur den Beckenboden, sondern auch die Balance und stärkt deine Körpermitte.
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Fazit: Beckenbodentraining für mehr körperliche Gesundheit und Selbstbewusstsein
Ein starker Beckenboden ist der Schlüssel zu mehr Körpergefühl, einer gesteigerten Libido und besserer Gesundheit. Er verbessert deine Haltung, steigert die sexuelle Lust, lindert Beschwerden wie Inkontinenz und stärkt dein Selbstbewusstsein. Egal ob vor oder nach der Schwangerschaft, mit einfachen Übungen lässt sich das Beckenbodentraining leicht in deinen Alltag integrieren. Schon kleine, regelmäßige Trainingsschritte können große Veränderungen bewirken – für ein besseres Körpergefühl, ein erfüllteres Sexualleben und mehr Lebensfreude.
Bleib informiert und achte auf Deine Gesundheit! Wenn du Fragen zu dem Thema hast, freuen wir uns auf deine Kommentare und E-Mails an hello@fembites.com.
! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.
Quellen:
(1) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29778086/
(2) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38191016/
(3) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1570912403000370
(4) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29268147/
(5) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23365417/
(6) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10301414/
(7) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26348380/
(8) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30288727/
(9) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23551071/