Vaginismus ist ein Thema, das lange Zeit nicht ausreichend erforscht wurde, und die verfügbaren Daten variieren. Schätzungen zufolge betrifft Vaginismus 1% bis 17% der weiblichen Bevölkerung weltweit (1).
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Zahlen mit Vorsicht zu interpretieren sind, da viele Fälle von Vaginismus nicht diagnostiziert oder gemeldet werden. Viele Frauen suchen aufgrund von Scham, Angst oder Unwissenheit nicht nach medizinischer Hilfe, was es schwierig macht, genaue Statistiken zu erhalten.
Die tatsächliche Prävalenz könnte also höher sein, und es ist notwendig, weitere Studien und Forschungen durchzuführen, um genauere Daten zum Vorkommen von Vaginismus zu erhalten. Es ist jedoch klar, dass Vaginismus ein wichtiges gesundheitliches Anliegen für viele Frauen darstellt und dass das Bewusstsein und das Verständnis für diesen Zustand gefördert werden müssen.
In diesem Blogpost beantworten wir die meist gestellten Fragen zu Vaginismus, wie:
1. Was ist Vaginismus?
2. Was sind die Ursachen von Vaginismus?
3. Wie wird Vaginismus diagnostiziert?
4. Ist Vaginismus heilbar?
5. Wie kann Vaginismus die Beziehung beeinflussen?
Was ist Vaginismus?
Vaginismus ist eine Erkrankung, bei der es zu einer unwillkürlichen Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur kommt, was den Geschlechtsverkehr oder das Einführen von Tampons schmerzhaft oder sogar unmöglich macht.
Er kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Angststörungen, Trauma oder sexueller Missbrauch in der Vergangenheit. Es ist ein Thema, das viele betroffene Frauen nicht gerne ansprechen, obwohl es wichtig ist, darüber informiert zu sein und sich Hilfe zu suchen.
Häufig gestellte Fragen zu Vaginismus
1. Was sind die Ursachen von Vaginismus?
Vaginismus kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Hierzu gehören sowohl physische als auch psychische Faktoren. Verletzungen, Infektionen, chirurgische Eingriffe oder traumatische sexuelle Erlebnisse können zu Vaginismus führen. Auch Angst vor Schmerzen oder negative Assoziationen mit dem Geschlechtsverkehr können Auslöser sein.
2. Wie wird Vaginismus diagnostiziert?
Ein erfahrener Arzt oder Therapeut kann Vaginismus diagnostizieren. Dies geschieht meist durch eine gynäkologische Untersuchung und ein ausführliches Gespräch über die Symptome und die sexuelle Geschichte der Betroffenen.
Die Diagnose basiert in der Regel auf der Anamnese und der körperlichen Untersuchung der Patientin, die die folgenden Schritte umfassen kann (1):
- Anamnese: Der Arzt befragt die Patientin zu ihrer sexuellen Vorgeschichte, zu ihren Beziehungen und zu früheren Erfahrungen mit Schmerzen oder Traumata beim Geschlechtsverkehr oder bei gynäkologischen Untersuchungen.
- Körperliche Untersuchung: Obwohl die körperliche Untersuchung einer Patientin mit Vaginismus aufgrund der angespannten Muskeln schwierig sein kann, kann der Arzt dennoch eine Beckenuntersuchung durchführen, um körperliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.
- Psychologische Beurteilung: Da Vaginismus häufig mit Angst vor Schmerzen einhergeht, kann eine psychologische Untersuchung durchgeführt werden, um die psychische Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden der Patientin zu beurteilen.
- Zusammenarbeit mit einem Spezialisten: In einigen Fällen kann der Arzt die Patientin für eine genauere Untersuchung und Diagnose an einen Gynäkologen oder einen Facharzt für Sexualmedizin überweisen.
- Ausschluss anderer Erkrankungen: Der Arzt wird auch andere mögliche Ursachen für die Symptome in Betracht ziehen, z. B. Infektionen, Endometriose oder Beziehungsprobleme, und gegebenenfalls zusätzliche Untersuchungen oder Konsultationen durchführen.
3. Ist Vaginismus heilbar?
Ja, Vaginismus ist behandelbar (2).
Nach der Diagnose umfasst die Behandlung von Vaginismus in der Regel eine Kombination aus Physiotherapie, Psychotherapie, der Verwendung von Medikamenten und/oder bestimmten Techniken, um der Patientin zu helfen, ihre Beckenbodenmuskulatur zu entspannen. Der Erfolg der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, u. a. natürlich in erster Linie von der Bereitschaft der Patientin, an der Therapie teilzunehmen, vom Schweregrad der Erkrankung und vom Vorhandensein zugrunde liegender psychologischer Probleme oder Beziehungsprobleme.
4. Wie kann Vaginismus die Beziehung beeinflussen?
Vaginismus kann zu Spannungen in der Beziehung führen, insbesondere wenn beide Partner nicht offen über das Problem sprechen. Es ist wichtig, den Partner in den Heilungsprozess einzubeziehen und gemeinsam Lösungen zu suchen.
Fazit: Vaginismus verstecken ist nicht die Lösung
Wir wissen, Vaginismus ist mehr als nur ein physisches Problem. Es betrifft das emotionale und psychische Wohlbefinden und kann das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. Das Wichtigste ist, sich daran zu erinnern, dass Vaginismus behandelbar ist. Mit der richtigen Unterstützung und Behandlung können Frauen ein schmerzfreies und erfüllendes Sexualleben führen. Suche also unbedingt eine Ärztin deines Vertrauens auf, wenn du den Verdacht hast, an Vaginismus zu leiden.
Wenn du Fragen zu dem Thema hast, freuen wir uns auf deine Kommentare und E-Mails an hello@fembites.com.
! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.
Quellen:
(1) https://journals.sagepub.com/doi/full/10.2217/whe.10.46
(2) https://www.sexuelle-stoerungen-der-frau.de/vaginismus.html