Die verborgenen Auswirkungen von Bisphenol-A auf die Menopause

Die verborgenen Auswirkungen von Bisphenol-A auf die Menopause

In den letzten Jahren hat die Wissenschaft verstärkt die Auswirkungen von Umweltchemikalien auf unsere Gesundheit untersucht. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Bisphenol-A (BPA), einem weit verbreiteten endokrinen Disruptor.

Wir haben uns wie immer für euch nach den aktuellsten Studien auf den Weg gemacht, um euch kurz und knackig zu erklären, was die aktuellsten Ergebnisse der neuesten Studien über die Auswirkungen von BPA auf die Menopause sagen.

 

In diesem Blogpost erfährst du:

1. Was ist BPA?
2. Was sind die neuesten Erkenntnisse zu BPA und die hormonelle Gesundheit?
3. Wie kann sich BPA auf die Menopause auswirken?
4. Welche anderen Chemikalien können den eintritt der Menopause beeinflussen?
5. Fazit

 

 

Was ist BPA?

Bisphenol A, kurz: BPA, ist eine chemische Verbindung, die häufig in der Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen und Epoxidharzen verwendet wird. Diese Kunststoffe und Harze finden sich in einer Vielzahl von Alltagsprodukten, was BPA zu einer weit verbreiteten Chemikalie in unserem Umfeld macht. Zu den häufigsten Anwendungen von BPA-haltigen Materialien gehören:

  1. Wasser- und Babyflaschen
    Früher wurde BPA häufig in der Herstellung von harten, klaren Kunststoffflaschen verwendet.

  2. Konservendosen
    Die Innenbeschichtungen von Konservendosen enthalten oft BPA-haltige Epoxidharze, die dazu dienen, das Metall vor Korrosion und die Lebensmittel vor Metallgeschmack zu schützen.

  3. Thermopapier
    BPA wird in einigen Arten von Thermopapier verwendet, einschließlich Kassenbons und Flugtickets.

  4. Medizinische Geräte
    Einige medizinische Geräte und Zahnfüllungen können ebenfalls BPA enthalten.

BPA ist bekannt dafür, dass es ähnliche Wirkungen wie das Hormon Östrogen im Körper haben kann, was es zu einem sogenannten endokrinen Disruptor macht. Diese Eigenschaft hat Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit und möglicher Gesundheitsrisiken, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen auf das Hormonsystem und die Menopause.

 

Was sind die neuesten Erkenntnisse zu BPA und die hormonelle Gesundheit?

Die neuesten Erkenntnisse zu BPA und der hormonellen Gesundheit zeigen, dass BPA in geringeren Mengen als bisher angenommen gesundheitsschädlich sein könnte.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den tolerierbaren täglichen Aufnahmewert (TDI) für BPA im Jahr 2023 deutlich gesenkt:

  • von 4 μg/kg Körpergewicht/Tag auf 0,2 Nanogramm

BPA wird als eine Art hormoneller Schadstoff betrachtet, da es eine östrogenähnliche Wirkung hat und den Hormonhaushalt verändern kann. Es kann die Produktion von Hormonen wie Östrogen und Testosteron beeinträchtigen, was zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen kann, darunter:

  • Unfruchtbarkeit
  • Menstruationsstörungen
  • Hormonabhängige Erkrankungen

Neue wissenschaftliche Studien weisen auf mögliche Verbindungen zwischen BPA und gesundheitlichen Problemen hin, was zu einer erneuten Überprüfung und einer Senkung des Grenzwerts für BPA geführt hat (1), darunter: 

  • Eine kürzlich veröffentlichte Studie von G. Balsarkar, die im August 2023 erschien, beleuchtet die Rolle von BPA und anderen enzymstörenden Chemikalien in Bezug auf Unfruchtbarkeit. Diese Forschung könnte wichtige Hinweise darauf geben, wie BPA die hormonelle Gesundheit beeinflusst, was wiederum Auswirkungen auf die Menopause haben könnte. Die Studie deutet darauf hin, dass BPA und ähnliche Chemikalien möglicherweise tiefgreifendere Auswirkungen auf unser endokrines System haben, als bisher angenommen.
  • In einer Studie von A. Grobin et al., veröffentlicht im Mai 2023, wird eine neue Methode zur Überwachung von BPA und anderen endokrinen Disruptoren in Oberflächengewässern vorgestellt. Diese Forschung ist entscheidend, um zu verstehen, wie BPA in unsere Umwelt gelangt und welche potenziellen Gesundheitsrisiken damit verbunden sind. Die Ergebnisse dieser Studie könnten weitreichende Implikationen für die öffentliche Gesundheit haben, insbesondere in Bezug auf hormonelle Veränderungen wie die Menopause. 

Die genaue Verbindung zwischen BPA und Phytoöstrogenen ist ein Thema fortlaufender Forschung. Es gibt Hinweise darauf, dass BPA die Wirkung von Phytoöstrogenen beeinflussen könnte, da beide Substanzen auf den Hormonhaushalt einwirken. 

Aber wie sieht es konkret mit der Menopause aus?

 

Wie kann sich BPA auf die Menopause auswirken? 

Die Exposition gegenüber Bisphenol-A (BPA) kann verschiedene Auswirkungen auf Frauen in den Wechseljahren und nach der Menopause haben, darunter die Förderung von oxidativem Stress und Entzündungen (1).

Im Folgenden werden einige spezifische Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich BPA auf die Menopause auswirken kann:

  • Oxidativer Stress und Entzündungen
    Die BPA-Belastung wurde mit erhöhtem oxidativem Stress und Entzündungen bei Frauen nach der Menopause in Verbindung gebracht, was die mit den Wechseljahren verbundenen Symptome und Gesundheitsrisiken potenziell verschlimmern kann (1).
  • Störung des Hormonhaushalts
    BPA ist eine endokrin wirkende Chemikalie, die die natürlichen Hormone des Körpers nachahmen oder stören kann. Dies kann zu einem hormonellen Ungleichgewicht führen, das zu Wechseljahrsbeschwerden und Komplikationen beitragen kann (1).
  • Erhöhte Gesundheitsrisiken
    Frauen nach der Menopause haben bereits ein erhöhtes Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose. Die BPA-Exposition kann diese Risiken möglicherweise verschlimmern, indem sie Entzündungen und andere schädliche Auswirkungen auf den Körper fördert (1).
  • Auswirkungen auf die Knochengesundheit
    Die BPA-Exposition wurde mit einer verringerten Knochenmineraldichte und einem erhöhten Osteoporoserisiko bei Frauen nach der Menopause in Verbindung gebracht, was den altersbedingten Rückgang der Knochengesundheit in den Wechseljahren weiter verstärken kann (4)
  • Endokrine Auswirkungen auf die Eierstöcke
    Die BPA-Exposition kann die Entwicklung und Funktion der Eierstöcke stören, was zu einer frühen Menopause oder anderen Komplikationen bei der Fortpflanzung führen kann, was langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Frau während und nach der Menopause haben kann (5).
  • Früher Eintritt der Menopause
    Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber BPA und einem früheren Eintritt der Menopause festgestellt. BPA kann die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen, was zu einer früheren Abnahme der Östrogenproduktion und damit zu einem früheren Beginn der Menopause führen kann (6).

 

Welche anderen Chemikalien können den eintritt der Menopause beeinflussen?

Und zwar, alle, die Endokrin wirkende Chemikalien, wie zum Beispiel endokrine Disruptoren, in sich tragen. Eine Studie ergab, dass Frauen mit den höchsten Werten endokriner disruptiver Chemikalien (EDCs), zu denen auch BPA gehört, möglicherweise 1,9 bis 3,8 Jahre früher in die Menopause eintreten als Frauen mit niedrigeren EDC-Werten (6).

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Tabakrauch in früheren NHANES-Studien mit einem um 0,8 bis 1,4 Jahre früheren Eintritt der Menopause in Verbindung gebracht wurde (6).

Weitere Umweltfaktoren, die den Eintritt der Menopause beeinflussen könnten, sind Gegenstand laufender Forschung. 

 

Fazit

Es ist wichtig zu beachten, dass die Forschung zu den spezifischen Auswirkungen von BPA auf die Menopause noch im Gange ist und dass individuelle Reaktionen auf BPA variieren können. Die Vermeidung oder Verringerung der Exposition gegenüber BPA, insbesondere bei Frauen könnte ein vorsichtiger Ansatz sein, um potenzielle gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Bleib informiert und achte auf Deine Gesundheit! Wenn du Fragen zu dem Thema hast, freuen wir uns auf deine Kommentare und E-Mails an hello@fembites.com.

 

! Disclaimer: Wenn wir "Frau" schreiben, meinen wir alle Menschen, die einen Zyklus haben.

 

Quellen: 

(1) Enzyme-Disrupting Chemicals as the Elephant in the Room for Infertility von G. Balsarkar

(2) A robust multi-residue method for the monitoring of 25 endocrine disruptors at ultra-trace levels in surface waters by SPE-LC-MS/MS von A. Grobin, R. Roškar, J. Trontelj

(3) The Advantages and Disadvantages of Phytoestrogens von Sutrisno, M.D., Ph.D, REI

(4) https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/opus4-wuerzburg/frontdoor/deliver/index/docId/214/file/diss.pdf

(5) https://elib.uni-stuttgart.de/bitstream/11682/8573/1/ab151.pdf

(6) https://menopause.obgyn.msu.edu/content/early-menopause-linked-chemical-exposure

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Haftungsausschluss

Dieser Blogpost dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die medizinische Beratung. Konsultiere immer eine Ärztin, wenn du gesundheitliche Bedenken hast.

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