Was ist der Unterschied zwischen PMS und PMDS?

Was ist der Unterschied zwischen PMS und PMDS?

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Dieser Blogbeitrag wurde von einer der fembites Expertinnen geschrieben: Franzi Ruhnau. Weitere Informationen findest du hier


In meiner Welt hatte jemand das Licht ausgeknipst. Plötzlich, von einem Tag auf den anderen. Aufwachen im Dunkeln. Wie soll ich jemals Duschen und zur Arbeit gehen? Die Tränen strömen mir übers Gesicht. Alles erscheint mir sinnlos. Ich will einfach nur verschwinden und verstehe nicht was mit mir los ist.

Bevor ich wusste, dass ich von PMDS (prämenstruelle dysphorische Störung) betroffen bin, war ich regelmäßig in diesem Zustand. 

 

Wusstest du, dass ganze 25% aller menstruierenden Menschen von PMS betroffen sind? Das ist nach Dr. Miriam Wagner quasi eine Volkskrankheit. Nicht die tollsten News. Aber immerhin kann dir das auch vermitteln: hej, ich bin nicht allein damit!


Doch bei PMS hört es nicht auf. Zwischen 3% und 8% aller Menstruierenden haben PMDS (prämenstruelle dysphorische Störung) - wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich davon betroffen bin.

Und bitte Achtung: PMDS ist eine gynäkologische Diagnose, KEINE Persönlichkeitsstörung.

Ein Glück kommt diese gynäkologische Diagnose (PMDS) nun endlich auch im deutschsprachigen Raum an und findet Eingang ins ICD11 (internationale Klassifikation der Krankheiten). Dadurch entsteht dann endlich die Grundlage für mehr Weiterbildung von Ärzt:innen zu dem Thema.

 

Was ist eigentlich PMS? 

Der Begriff prämenstruelles Syndrom (PMS) hat eine lange Geschichte sowohl im klinischen Bereich als auch in der Umgangssprache. In der Allgemeinbevölkerung und in der Populärkultur wird PMS häufig verwendet, um die schwankende Stimmung, Depressionen, Wut oder das Verhalten einer Frau* zu erklären oder leider auch abzutun. Klinisch gesehen ist PMS eine Ansammlung von emotionalen und/oder körperlichen Symptomen wie Blähungen, Brustspannen, erhöhtem Hunger, Weinerlichkeit und Reizbarkeit. Eine Frau* mit PMS hat weniger und in der Regel weniger starke prämenstruelle Symptome als eine Frau* mit PMDS (Prämenstruelle Dysphorische Störung).

Wie oben schon gesagt, leiden bis zu 80 % aller Menstruierenden in der zweiten Hälfte ihres Menstruationszyklus an einer Form von PMS. Dabei können die Symptome leicht, mittelschwer oder schwer ausfallen.

Laut dem American College of Obstetricians and Gynecologists kann PMS die Lebensqualität einer Frau, ihre zwischenmenschlichen Beziehungen oder ihre Fähigkeit, zur Arbeit oder zur Schule zu gehen, beeinträchtigen. Die PMS-Symptome sind jedoch im Allgemeinen leichter zu behandeln als PMDS und erfordern keine verschreibungspflichtigen Medikamente, einschließlich Antidepressiva.

PMS wird im Diagnostischen und Statistischen Handbuch Psychischer Störungen, 5. Auflage (DSM-5), auch nicht als psychische Erkrankung eingestuft, PMDS hingegen schon.
 

PMDS ist durch eine Reihe von Gemütssymptomen gekennzeichnet, die in der Lutealphase der meisten Menstruationszyklen im Laufe eines Jahres wiederkehren. Schätzungsweise 3-8 % der Frauen erfüllen die Kriterien für PMDS. PMDS kann leicht, mittelschwer oder schwer sein.
 

PMS und PMDS werden oft synonym verwendet, unterscheiden sich jedoch in Ursachen, Diagnose und Behandlung erheblich. Es ist wichtig, die richtige Terminologie zu verwenden, wenn über PMDS gesprochen wird, damit Bewusstsein, Aufklärung und Behandlung korrekt erfolgen können.

 

 

Was ist PMDS?

Bei der prämenstruellen Dysphorie (PMDS) handelt es sich um eine zyklische, hormonell bedingte Stimmungsstörung mit Symptomen, die während der prämenstruellen oder lutealen Phase des Menstruationszyklus auftreten und innerhalb weniger Tage nach der Menstruation wieder abklingen. Sie betrifft schätzungsweise 3-8% der Frauen* im fortpflanzungsfähigen Alter. PMDS steht zwar in direktem Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, ist aber kein Hormonungleichgewicht. Sondern: PMDS ist eine schwere negative Reaktion des Gehirns auf den natürlichen Anstieg und Abfall von Östrogen und Progesteron.


Bei Menschen mit PMDS besteht ein erhöhtes Risiko für Selbstmord und selbstmörderisches Verhalten. Viele Menschen mit PMDS, wenn auch nicht alle, haben eine Vorgeschichte mit einem sexuellen Trauma oder einer Depression. Es gibt keinen Blut- oder Speicheltest, um PMDS zu diagnostizieren, obwohl diese Tests andere zugrunde liegende Störungen ausschließen können. Die einzige Möglichkeit, PMDS zu diagnostizieren, besteht darin, die Symptome täglich über mindestens zwei Menstruationszyklen hinweg zu beobachten.

 

 

SYMPTOME VON PMDS

  • Stimmungsschwankungen/emotionale Veränderungen (z. B. plötzliche Traurigkeit oder Tränen oder erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Ablehnung)
  • Reizbarkeit, Wut oder vermehrte zwischenmenschliche Konflikte
  • Depressive Stimmung, Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Gefühl der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle
  • Angst, Anspannung oder das Gefühl, aufgedreht oder gereizt zu sein
  • Vermindertes Interesse an üblichen Aktivitäten (z. B. Arbeit, Schule, Freunde, Hobbys)
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, zu fokussieren oder zu denken; Brainfog
  • Müdigkeit oder Energielosigkeit
  • Veränderungen des Appetits, Heißhunger, übermäßiges Essen oder Fressattacken
  • Hypersomnie (übermäßige Schläfrigkeit) oder Schlaflosigkeit (Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen)
  • Das Gefühl, überfordert zu sein oder die Kontrolle verloren zu haben
  • Körperliche Symptome wie Brustspannen oder Schwellungen, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Blähungen oder Gewichtszunahme
     

Die Diagnose PMDS erfordert das Vorhandensein von mindestens fünf dieser Symptome, von denen eines ein "emotionales Kernsymptom" sein muss (eines der ersten vier fett gedruckten Symptome). 


 

Auswirkungen & Folgen von PMDS

PMDS kann bei den Betroffenen schwere emotionale, berufliche und persönliche Schäden verursachen. Betroffene von PMDS berichten von schädigendem und impulsivem Verhalten, das bis zum plötzlichen Verlassen eines Arbeitsplatzes oder einer Beziehung reichen kann. Andere berichten von plötzlichen und verstärkten Gedanken an Selbstmord und Selbstverletzung. PMDS kann sich wie ein "halbes Leben" anfühlen. PMDS kann sich anfühlen wie "eine Woche Hölle und drei Wochen Aufräumen". 

Da Frauen* heutzutage schätzungsweise 450-500 Menstruationszyklen im Laufe ihres Lebens haben, kann PMDS eine Langzeitdiagnose sein. Mitgefühl und Verständnis für die Betroffenen zu zeigen, ist der erste Schritt zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse. 


Wenn du mehr erfahren willst, wie sich das PMDS behandeln lässt und wie du einen leichten Weg zur Diagnose gehen kannst, melde dich bei unserer zertifizierten Zyklus Coach Franzi Ruhnau. Sie hat das alles bereits hinter sich und ihre PMDS Hölle verwandelt in ein Leben voller Freude und Entspannung. 



Quellen: 

(1) Dr. Mirjam Wagner: Mein PMS und ich
(2) Maisie Hill: Period Power
(3) Dorn, Schwenkhagen, Rohde: PMDS als Herausforderung. Die prämenstruelle dysphorische Störung als schwerste Form des PMS
(4) PMDD Research — UNC Center for Women's Mood Disorders. (2016).Med.unc.edu. Retrieved 17 March 2016, from https://www.med.unc.edu/psych/wmd/research/pmdd
(5) https://iapmd.org/about-pmdd
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Haftungsausschluss

Dieser Blogpost dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die medizinische Beratung. Konsultiere immer eine Ärztin, wenn du gesundheitliche Bedenken hast.

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